„Ich freue mich jeden Tag über mein ganz persönliches Unikat“
Streit, Ärger, Reibereien: Dr. Claudia Henze hilft Menschen in schwierigen Situationen, Konfliktmanagement ist ihr Spezialgebiet. Die Rechtsanwältin und Mediatorin aus Kronberg bei Frankfurt spricht im form.bar-Interview über die Unberechenbarkeit des Lebens, Kraftquellen, Veränderungen – und ihre Bewunderung für die Obamas.
Liebe Frau Dr. Henze, Ihr beruflicher Alltag ist von Streit geprägt – was begeistert Sie dennoch an Ihrer
Arbeit als Mediatorin und Konfliktmanagerin?
Konflikte außerhalb eines Gerichtssaals zu lösen, indem man die Interessen und Bedürfnisse aller beteiligten
Parteien in den Mittelpunkt stellt, ist unglaublich spannend.
Streitigkeiten gibt es praktisch überall: in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, an Schulen…
Man hat es also immer wieder mit neuen Themen, Fragestellungen und vor allen Dingen mit den unterschiedlichsten
Menschen zu tun.
Aber so vielfältig die Fälle auch sein mögen, letztlich haben sie eines gemeinsam: Sie sind für alle Beteiligten
eine enorme Belastung.
Menschen durch diese emotional aufwühlenden Phasen zu begleiten und daran mitzuwirken, dass sich alle Parteien
nach Abschluss der Mediation noch bzw. wieder die Hand reichen können,
ist für mich eine sehr erfüllende Aufgabe.
Warum wird so viel gestritten?
Auslöser für Unstimmigkeiten im menschlichen Miteinander ist oftmals fehlerhafte Kommunikation. Das klingt
zunächst einmal paradox.
Schließlich wird doch überall und ständig telefoniert, gemailt oder gechattet.
Die Erfahrung zeigt allerdings, dass ein vertrauensvoller Austausch trotz der zahlreichen digitalen
Kommunikationsmöglichkeiten oft nicht oder nur unzureichend gelingt.
Für wirklich persönliche, offene, manchmal vielleicht auch unangenehme Gespräche von Angesicht zu Angesicht
fehlt manchmal einfach die Zeit oder
man entscheidet sich aus Angst vor der Reaktion des anderen vielleicht auch ganz bewusst dagegen.
Als Anwaltsmediatorin bin ich gewissermaßen eine Brückenbauerin, indem ich aktiv dafür sorge, dass meine
Mandanten (wieder) direkt miteinander ins Gespräch kommen und sich intensiv austauschen.
Das hilft später bei der Entwicklung individueller und passgenau auf den Konflikt abgestimmter Lösungen. Dieser
Prozess ist äußerst kreativ, abwechslungsreich und niemals langweilig.
„Schlichte Eleganz und ein pfiffiges Design“
Auch wenn es ein völlig anderes Feld ist - individuell und passgenau, genau das ist form.bar. Wie haben Sie
form.bar entdeckt?
Im Internet. Ich habe recherchiert zu den Stichworten „Möbel“, „Holz“, „natürliche Formen“, „minimalistisches
Design“. Da bin ich sehr schnell auf form.bar aufmerksam geworden.
Warum haben Sie sich für form.bar entschieden?
Ich war für den Arbeitsraum meiner Kanzlei auf der Suche nach einem Schränkchen,
in dem ich alle notwendigen Büro-Utensilien unterbringen kann und das sich gut in mein bestehendes Mobiliar
integriert.
Zum einen sollte es eine schlichte Eleganz und ein pfiffiges, qualitativ hochwertiges Design mitbringen, zum
anderen durfte es aber auch nicht zu groß und nicht zu klein sein.
Da ich schon ein paar Möbelstücke habe, die in ihrer Machart Objekten in der Natur nachempfunden sind, wollte
ich mir nach Möglichkeit auch gerne ein Sideboard mit einer natürlichen Form zulegen.
Es waren also nicht gerade wenige Anforderungen... Dass ich tatsächlich auf einen Hersteller stoßen würde, bei
dem ich letztlich all diese Wünsche verwirklichen konnte, hätte ich so nicht erwartet.
Begeistert hat mich vor allem, dass ich mir die Ausstattung und Größe des Schränkchens auf den Zentimeter genau
nach meinen Bedürfnissen zusammenstellen konnte.
Das Ergebnis ist wunderschön geworden! Ich freue mich jeden Tag über mein ganz persönliches Unikat.
„Mein Tipp: Nicht aus der Ruhe bringen lassen“
Wir glauben fest daran, dass das Leben formbar ist – wie haben Sie es geschafft, es nach Ihren Wünschen zu
gestalten?
Das sehe ich ähnlich - und der Gestaltungsprozess ist bei mir noch in vollem Gange! Meine derzeitige
Lebenssituation sehe ich weniger als das Ergebnis einer erfolgreichen Gestaltung,
sondern eher als Momentaufnahme. Wie heißt es so schön: Nichts ist so beständig wie der Wandel!
Der Ausspruch stammt vom griechischen Philosophen Heraklit und bringt es auch nach über 2500 Jahren noch
wunderbar auf den Punkt.
Das Leben ist geprägt durch stetige Veränderungen. Stillstand gibt es keinen. Alles ist im Fluss.
Diese Tatsache stellt uns Menschen fortwährend vor neue Herausforderungen.
Wir werden zum Nachdenken angeregt, müssen reagieren, Entscheidungen treffen, uns anpassen und immer mal wieder
aus unserer Komfortzone herausbewegen –
manchmal mehr und manchmal weniger freiwillig.
Gerade zu Zeiten von Corona…
Corona hat uns mit Wucht vor Augen geführt, dass nichts im Leben bleibt, wie es ist.
Wichtig ist, dass man sich auf seinem Lebensweg nicht aus der Ruhe bringen lässt, egal wie steinig er manchmal
sein mag.
Um entsprechend gerüstet zu sein, braucht man jede Menge Kraftquellen. Ich persönlich schöpfe ganz viel positive
Energie, wenn ich Zeit mit meinen Lieben verbringe.
Auch bei Streifzügen in der Natur und auf Reisen, wenn es denn möglich ist, lade ich meine „Batterien“
zwischendurch immer wieder kräftig auf.
„Geduld, Ausdauer und eine ordentlichen Prise Neugier“
Welche Eigenschaft hat Ihnen geholfen, Ihren eigenen Weg zu finden?
Eine einzelne Eigenschaft kann ich hierfür nicht benennen.
Ich glaube es ist vielmehr ein bunter Mix aus Geduld und Ausdauer, einem Schuss Gelassenheit, einer Portion
Selbstvertrauen und Optimismus und nicht zuletzt auch einer ordentlichen Prise Neugier aufs Leben.
An wen denken Sie, wenn Sie an erfolgreiche Menschen denken?
Da fällt mir spontan das Ehepaar Obama ein.
Frau Obama erzählte mal in einem Interview, dass eine Mitbewohnerin im Studentenwohnheim sofort auszog, als sie
erfuhr, dass ihre Zimmernachbarin eine Afro-Amerikanerin ist.
So etwas tut wahnsinnig weh und hinterlässt Narben. Weder Michelle noch Barack Obama sind an solchen
rassistischen Anfeindungen, denen sie von klein auf regelmäßig ausgesetzt waren, zerbrochen.
Im Gegenteil, beide sind aller Widerstände zum Trotz unbeirrt ihren Weg gegangen und haben ihre persönlichen
Ziele erreicht und sogar noch weit übertroffen.
Diese Lebensleistung verdient höchsten Respekt.
Wie treffen Sie wichtige Entscheidungen?
Alltägliche Dinge wie „Was koche ich?“ oder „Was ziehe ich heute an?“ entscheide ich im Allgemeinen intuitiv und
schnell.
Für wichtige Entscheidungen, die gravierende Konsequenzen haben können, nehme ich mir gerne mehr Zeit.
Ich wäge dann das Für und Wider der zu erwartenden Folgen ab oder berate mich nochmal mit Familie, Freunden und
Kollegen.
Manchmal hilft es auch, mir vorzustellen, ich hätte die Entscheidung bereits getroffen und dann zu schauen, wie
sich das für mich anfühlt.
Letztlich gibt nicht nur der Kopf den Ausschlag. Bauch und Herz müssen ebenfalls einverstanden sein.
„Yesterday is history. Tomorrow is mystery. Today is a gift.“
Haben Sie ein Lebensmotto oder gibt es eine Weisheit oder ein Zitat, an das Sie immer wieder denken?
„Yesterday is history. Tomorrow is mystery. Today is a gift.“
Dieses Zitat von Eleanor Roosevelt gefällt mir so gut, dass es für mich zu einem Lebensmotto geworden ist.
Es drückt aus, was auch im Buddhismus eine zentrale Botschaft ist: Lebe im „Hier und Jetzt“, anstatt Dich in
Gedanken an die Vergangenheit oder in Sorgen um die Zukunft zu verheddern!
Was war, können wir nicht mehr ändern. Was noch kommt, haben wir nicht in der Hand. Die Gegenwart aber sollten
wir zelebrieren und ganz bewusst erleben.
Was bedeutet für Sie Freiheit?
Freiheit bedeutet für mich, einfach nach Herzenslust die Seele baumeln lassen zu können – losgelöst zu sein von
inneren und äußeren Zwängen, von Zeitdruck, Erwartungen und räumlichen Grenzen.
Tun und lassen zu dürfen, was ich will, wann ich es will und wo ich es will.
Was inspiriert Sie?
Ich reise leidenschaftlich gerne und das in alle Himmelsrichtungen.
Ganz egal, ob eine exotische Fernreise, ein Trip in eine spannende Metropole oder ein schöner Ausflug in die
heimische Umgebung.
Man kann überall etwas Schönes entdecken! Eine weitere große Passion von mir ist das Fotografieren.
Auf meinen Touren darf die Kamera daher niemals fehlen. Zur Not tut es auch mal das Handy.
Tier- und Landschaftsaufnahmen, insbesondere romantische Sonnenuntergänge, sind meine große Spezialität.
Im Übrigen begeistere ich mich für außergewöhnliches Design und bin auch gerne selbst kreativ.
Besonders viel Spaß macht mir gerade das Gestalten von Upcycling-Deko aller Art. Aus Alt mach Neu…
Inspiration liefern mir hierfür ganz unterschiedliche Quellen, nicht zuletzt digitale Plattformen und
Social-Media-Gruppen.
Man muss nur die Augen offen halten, sei es analog oder digital…
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Als junger Mensch schmiedet man meist viele Pläne, arbeitet auf bestimmte Ziele hin, möchte gerne beeinflussen,
wohin die „Reise geht“ und dann wundert man sich, wenn es manchmal etwas anders kommt als gedacht.
Mein Rat: Lass Dich von der Unberechenbarkeit des Lebens nie verunsichern!
Bleibe weiter optimistisch, folge immer Deinem Herzen und vertraue fest darauf, dass die Dinge, die Dir
widerfahren, rückblickend einen Sinn ergeben werden.